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A Silent Walk for the Living.

Über die Perfor­mance

Do you have time? // Do you have time to play? // Spielst du mit?
Lebenszeit, Zeitgefühl, Auszeit. // Time off. Time out. // Lifetime. 

Nimm eine abwesende Person, eine abwesende Zeit, einen verlorenen Gedanken mit.  Lass dich auf eine Audioreise und einen Waldspaziergang ein. 

Der Wald nimmt dich aus dem kulturellen Zeitrahmen und Kontext raus. Du bist bei dir, bei deinem Körper. Du entscheidest über dein Tempo, deinen Rhythmus. Und dein Rhythmus beeinflusst den der Gruppe. Schweigen und gehen. Die Choreografie folgt einer einfachen Regel: Verliere die Person, die vor dir geht, nie aus den Augen. Die Person hinter dir wird dasselbe machen. Alone together, together alone.

Am Anfang des Silent Walks überquert man die Autobahnbrücke beim Forsthaus Grauholz – verlässt die Zivilisation, lässt mit dem Eintreten in den Wald auch das Rauschen der Autobahn hinter sich. Geht über eine Schwelle. Der Walk ist immer entweder im Morgengrauen oder bei Dämmerung angesetzt – die sich verändernden Lichtverhältnisse unterstützen auch hier das Gefühl, dass man über eine Schwelle in eine andere Welt eintritt.

Von der Kulturzeit in die Naturzeit und zurück.

“There are no individuals. There aren’t even separate species. Everything in the forest is the forest.”

- Richard Powers

Daten

Mittwoch 23.10.24
Samstag 30.11.24
Samstag 26.4.25
Samstag 16.8.25
Samstag 18.10.25
Samstag 29.11.25

Gesprochene Sprachen
Schweizerdeutsch, Deutsch, Englisch

Dauer
2 Stunden

Nicht barrierefrei

Start und Ende des Walks sind bei der Dampfzentrale. Der Spaziergang selbst findet im Allmitwald und bei (fast) jedem Wetter statt. Mitnehmen: Gute, wetterfeste Schuhe und Kleidung sowie eigene Kopfhörer und Smartphone zum QR-Code einscannen.

Stimmen

Danke für die persönlichen und professionellen Perspektiven von
Prof. Dr. Irmtraud Huber, Philippe Nauer, Tom Ryser, Silja Vögeli, Tejus Menon, Prof. em. Dr. Kathrin Altwegg | Uni Bern, Dr. Claudia Michel | BFF Abteilung Soziale Intervention, Bettina Tanner, David Fonjallaz, Michael & Sophie, Gyan Härri | aurora Bestattungen, Hermann Bigler, Laura & Ilias, Bettina Heiniger | Praxis 3043, Annyett König | Familientrauerbegleitung, Samuel Hurni | Herzchirurgie, Angelika Huber van Rinsum, Claudia Neuburger | Punctum Aureum, Tibet Ylmaz | TCM, Ismael Taisch,  Stéphanie Berger | Trauercafé

Ab dem 22.06.  kann eine Auswahl an Audio-Beiträgen auf silent-walk.art angehört werden.

Prof. em. Dr. Kathrin Altwegg – Astrophysikerin, Uni Bern

Über Sternenstaub, Menschen und das Universum.

Tom, 56, Schauspieler/Regisseur

Vom plötzlichen Tod des Vaters, vom langsamen Verschwinden der Mutter und vom gleichzeitigen Aufwachsen der Tochter.

Tejus, 27, Dancer/Actor

An audio about his Mums detected cancer during Covid in Delhi, India and his leaving to study in Bern.

Dr. Claudia Michel – BFF Abteilung Soziale Intervention

Ein Audio über Palliative Care und Compassionate Cities.

Philippe, 58, Schauspieler

Von der letzten Reise der Mutter. Von 12 Jahren mit einer Leukämiediagnose bis hin zum Hirnschlag, der ein Sterben mit Exit verhindert.
Vom Abschiednehmen, von Schuldgefühlen, von Selbstbestimmung am Lebensende. Von Familie.

Bettina, 46, Produktionsleiterin

Ein Audio über den komplett unerwarteten Tod ihres Partners, Vater ihrer damals 4- und 7jährigen Kinder. Über Trauer und Alleinsein damit.

Silja, 24, Musikerin/Kita Mitarbeiterin

Vom Vater in Neuseeland und von seinem Tod beim ersten Besuch. Vom Grossvater und Exit. Vom Umgang mit Kindern, die ein Elternteil verlieren.

Annyett König – Familientrauerbegleitung

Über die Trauerbegleitung von Familien und Kindern und die Arbeit auf der Kinder-Intensivstation am Inselspital.

Stéphanie Lan-anh Berger – Trauerbegleiterin, Co-Leitung Offenes Trauer Café

Über die verschiedensten Formen von Trauer: Vom Verlust einer Beziehung bis hin zum Verlust einer Sport-Karriere wegen einer Verletzung in jungen Jahren. Über die Arbeit des Trauercafés. Und über Charlie, den Trosthund.

Tibet Ylmaz – TCM Therapeut (Traditional Chinese Medicine)

Über Ängste vor dem Ungewissen, über Friedhöfe und über Gold, das in der Dunkelheit begraben ist.

Gyan Härri – aurora Bestattungen

Über Erfahrungen von Leben und Tod und all seinen Zwischentönen.

Angelika, 75 & Irmi, 41, read a short story by Jack London (published in March 1901)

Angelika hat ein Leben lang als Sanitäterin in der Krisenintervention gearbeitet. Sie liest die Geschichte ‚The law of life‘ von Jack London zusammen mit ihrer Tochter Irmi.
Angelika has worked as a crisis intervention paramedic all her life. She reads the story 'The law of life' by Jack London with her daughter Irmi.

Laura, 43 & Ilias

Laura gebärt Ilias im 7. Monat. Ilias stirbt während der Geburt.
Erzählung einer Reise.

Hermann, 80, Ingenieur/Geometer

Über die Reise von Siena zurück zum sterbenden Vater im Jahre 1963 und über den Wald.

Ismael, 49, Sozialarbeiter UMA und Koch

Der jüngere Bruder kommt auf dem Weg von Nordirak nach Bern auf dem Meer ums Leben. Über Religion, Atheismus und lebensverändernde Momente.

Michael, 45 & Sophie, 37, Informatiker/Physiker & Biological Controls Project Manager

Michael verliert den Vater. Sophie begleitet ihn. Sie reist zurück zu ihrer krebskranken Schwester nach Australien. Er begleitet sie.

Michael loses his dad. Sophie supports him. She travels back to Australia to her cancerous sister. He supports her.

David, 43, Producteur de film

David lit le discours qu'il a tenu à l'occasion de la cérémonie d’adieu à sa mère, accompagné de la musique qu'il avait choisie pour l'occasion. (Lhasa de Sela, Shigeru Umebayashi, Eleni Karaindrou, Kae Tempest)
17.02.2023, Cinéma Rex, Berne

Back­ground

‚A walk for the living’: GOLD konzentriert sich auf die Lebenden, auf die unsichtbare Gemeinschaft derer, die zurückbleiben. Auf uns.

"Die Allmit ist der Wald meiner Kindheit. Wenn mein Vater arbeitete, legte er mich oft auf ein Nest aus Reisig und eine Wolldecke. Die Bewegung der Äste vor dem Himmel ist vermutlich meine früheste Kindheitserinnerung. Waldzeit, Naturzeit, Baumzeit."

Seit über 10 Jahren arbeite ich, Kathrin Yvonne Bigler, mit der Sound-Künstlerin Christine Hasler zusammen. Gemeinsam haben wir zahlreiche Performanceprojekte in den Bereichen Theater, Tanz, Audio/Sounddesign und in der Kulturvermittlung verwirklicht.

Christine Halser und Kathrin Yvonne Bigler

2021 hatten Christine und ich das ‚Continuer Stipendium‘, wo wir uns fundamentale Fragen zum Theatermachen nach Covid und zur Beziehung zum Publikum stellten.

2022/23 Der Entwicklungsbeitrag der kantonalen Kulturförderung hat es uns erlaubt, in direktem Anschluss ans ‚Continuer Stipendium‘ an unseren künstlerischen Fragen weiterzuarbeiten: Das Resultat war ein Recherchejahr mit viel Publikumsbeteiligung in Zusammenarbeit mit der Dampfzentrale Bern 2024/25. Nun folgt die Ko-Produktion von GOLD mit der Dampfzentrale Bern, Premiere am 22.Juni 2024 und voraussichtlichem Abschluss im Winter 2025.

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